Handwerksbetrieb gründen
So gelingt der Weg in die Selbstständigkeit
Handwerker wie Maler, Elektriker, Schreiner, Sanitär- und Heizungsinstallateure stehen vor zahlreichen Herausforderungen bei der Gründung eines eigenen Handwerksbetriebes. Um Ihnen einen umfassenden Überblick über die erforderlichen Schritte zu geben, haben wir eine detaillierte Anleitung erstellt, die Sie von den ersten Überlegungen bis hin zur effizienten Betriebsführung begleitet. Erfahren Sie, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und wie Sie wichtige Aspekte wie die Finanzierung und das Thema Versicherungen erfolgreich bewältigen. Darüber hinaus erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie mithilfe einer spezialisierten Handwerker-Software von Anfang an Ordnung in Ihren Betrieb und Ihre Unterlagen bringen, um Ihre Prozesse effizient zu organisieren.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Bevor Sie mit der Gründung eines Handwerksbetriebes beginnen, ist es wichtig, zwischen zulassungsfreien und zulassungspflichtigen Gewerken zu unterscheiden. Gewerke, die zulassungsfrei sind, wie beispielsweise Brauer oder Holzbildhauer, können ohne spezielle Genehmigung ausgeübt werden. Für zulassungspflichtige Bereiche, wie Elektro- oder SHK-Arbeiten, ist in der Regel ein Meisterbrief erforderlich.
Es gibt jedoch Ausnahmen, die es ermöglichen, auch ohne Meisterbrief einen Betrieb in einem zulassungspflichtigen Gewerk zu gründen. In diesen Fällen kommt die Altgesellenregelung laut § 7 der Handwerksordnung (HwO) zum Tragen. Der Paragraf bietet zwei Optionen:
- Variante A: Ein Geselle mit mindestens 6 Jahren Berufserfahrung verfügt über eine gleichwertige Qualifikation und darf sich selbstständig machen.
- Variante B: Der Geselle sucht sich einen Mitarbeiter mit Meistertitel, um die Voraussetzungen für die Gründung eines Handwerksbetriebes mit Zulassungspflicht zu erfüllen.
In beiden Fällen entscheidet die jeweilige Handwerkskammer per Antrag über die Ausübungsberechtigung.
7 Schritte zum eigenen Handwerksbetrieb
Die Gründung einer Handwerksfirma ist ein mehrstufiger Prozess, der mit einer gründlichen Planung und Vorbereitung beginnt, um sicherzustellen, dass sämtliche relevante Aspekte berücksichtigt werden. Von der Durchführung einer Marktanalyse bis hin zur abschließenden Ausstattung Ihres Betriebes umfasst der Vorgang mehrere Schritte, die dazu dienen, Ihren Betrieb zu etablieren. Wir haben Ihnen die sieben wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt.
Schritt 1: die Marktanalyse
Eine tiefgreifende Marktanalyse ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg Ihres Handwerksbetriebes. Sie liefert Ihnen wertvolle Einblicke in die Nachfrage nach Ihren Dienstleistungen und ermöglicht es Ihnen, Ihre Zielgruppe genau zu bestimmen. Dank der Analyse erhalten Sie einen Überblick zur Wettbewerbssituation und können Ihre Geschäftsstrategie gezielt auf die aktuellen Bedürfnisse des Marktes ausrichten. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben und einen eigenen Kundenstamm aufzubauen.
Schritt 2: die Rechtsform macht den Unterschied
Die rechtliche Gestaltung des Handwerksbetriebes hat unmittelbare Auswirkungen auf Fragen der Haftung, der Steuerbelastung und der Unternehmensführung. Zu den gängigen Rechtsformen zählen das Einzelunternehmen, die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) sowie Personengesellschaften. Personengesellschaften setzen sich stets aus mindestens zwei Personen zusammen und haften wie Einzelunternehmer mit ihrem Privatvermögen. In steuerlicher Hinsicht ist das Einzelunternehmen die vorteilhafteste Wahl, da geringere Anforderungen an die Buchhaltung gestellt werden.
Im Gegensatz dazu stehen die Gesellschaften (GmbHs), bei denen sich die Haftung nicht auf das Eigenvermögen erstreckt ist. Allerdings erfordert die Gründung einer GmbH ein Mindestkapital von 25.000 €. Eine solche Voraussetzung ist weder für Einzelunternehmer noch für Personengesellschafter erforderlich.
Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Rechtsformen sind demnach ausschlaggebend für die Entscheidung, einen eigenen Handwerkbetrieb zu eröffnen. Es ist ratsam, diese Punkte eingehend mit einem Steuerberater zu besprechen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Schritt 3: Businessplan erstellen
Ein professionell ausgearbeiteter Businessplan bildet die Grundlage für den Erfolg eines Handwerksbetriebes. Er beinhaltet eine detaillierte Beschreibung Ihrer Geschäftsidee, eine umfassende Marktanalyse, eine solide Finanzplanung, eine durchdachte Marketingstrategie und vieles mehr. Ein gut strukturierter Businessplan trägt dazu bei, Ihre Geschäftsziele abzustecken, und ist wichtig, um etwaige Investoren und Kreditgeber für sich zu gewinnen. Er dient als Leitfaden für Ihre unternehmerische Ausrichtung und ermöglicht es Ihnen, den Fortschritt Ihres Unternehmens zu überwachen und anzupassen.
Schritt 4: die Finanzierung klären
Die Finanzierung ist oftmals der Knackpunkt bei der Gründung einer Handwerksfirma und sollte gut überlegt sein. Neben dem Einsatz von Eigenkapital stellen Bankkredite, Fördermittel und Investoren bedeutende Finanzierungsquellen dar. Insbesondere für Handwerksbetriebe und Existenzgründer stehen verschiedene Förderprogramme und Zuschüsse zur Verfügung, die finanzielle Unterstützung und attraktive Kreditkonditionen anbieten.
Vor allem im Bereich der Digitalisierung von Handwerksbetrieben existieren sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene zahlreiche Digital-Förderprogramme, mit denen Sie Ihr Unternehmen von Anfang an modern und zukunftssicher gestalten.
Es ist ratsam, diese Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, um die benötigten finanziellen Ressourcen zu sichern und eine solide Grundlage für den Unternehmensstart zu schaffen.
Durch den digitalen Austausch ist jeder Bereich Ihres Unternehmens auf dem neuesten Stand und kann zeitnah die nächsten Arbeitsschritte planen. Unverzichtbar für einen reibungslosen und effizienten Ablauf ist das Tool Routenoptimierung. Das aus dem Hause blue-zone AG stammende Programm als zusätzliche Funktion zur auftragsbezogenen Tourenplanung im KWP-Modul Wartungswesen ist fest in die Handwerkersoftware kwp-bnWin.net integriert. Es weist anstehende Aufträge automatisch Ihren Monteuren und Handwerkern entsprechend ihrer Fähigkeiten zu und wählt dabei die perfekte Route, sodass lästige Umwege der Vergangenheit angehören.
Schritt 5: Handwerksbetrieb anmelden
Um einen Handwerksbetrieb zu registrieren, müssen Sie einen Gewerbeschein bei der jeweiligen Handwerkskammer beantragen. Diese Regelung gilt sowohl für Gewerke, die einer Zulassungspflicht unterliegen, als auch für zulassungsfreie Branchen. Sobald die Gewerbeanmeldung erfolgreich war, werden das Finanzamt und die zuständige Berufsgenossenschaft über die Neugründung informiert.
Je nach Rechtsform Ihres Unternehmens sind weitere Schritte erforderlich, wie beispielsweise die Eintragung ins Handelsregister, wenn Sie sich für eine GmbH entschieden oder als Einzelunternehmer einen gewissen Geschäftsumsatz erwirtschaftet haben.
Schritt 6: Versicherungen abschließen
Versicherungen spielen eine zentrale Rolle im Risikomanagement eines Handwerksbetriebes.
Insbesondere die Betriebshaftpflichtversicherung ist unverzichtbar, um Schäden abzudecken, die im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit auftreten können. Zusätzlich empfehlen sich folgende Versicherungen:
- Krankenversicherung
- Rentenversicherung
- Rechtsschutzversicherung
- Geschäftsinhaltsversicherung
Schritt 7: den Handwerksbetrieb ausstatten
Die Auswahl der geeigneten Ausrüstung ist von entscheidender Bedeutung für die Produktivität und die Qualität Ihrer Arbeit in Ihrem Handwerksbetrieb. Neben den passenden Werkzeugen und Materialien sollten auch Fahrzeuge, Büromaterialien und möglicherweise Lagerräume Teil Ihrer Ausstattung sein. Stellen Sie sicher, dass Ihre Ausrüstung den individuellen Anforderungen Ihrer Firma und Ihrer Kunden entspricht.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Ausstattung Ihres Unternehmens ist die gezielte Besetzung Ihres Teams. Ihre Mitarbeiter sind eine wertvolle Ressource und ihre Fähigkeiten und Talente nehmen einen großen Einfluss auf die Effizienz und Qualität Ihres Betriebs. Daher sollten Sie qualifizierte Mitarbeiter einstellen, die über das notwendige Fachwissen und die entsprechende Erfahrung verfügen, um die Anforderungen Ihrer Projekte zu erfüllen. Mithilfe kontinuierlicher Schulungen und Weiterbildungen stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand der Technik sind.
Besser organisiert mit einer Handwerkersoftware
Spezialisierte Handwerkersoftware wie kwp-bnWin.net bietet jungen Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen. Sie unterstützt bei der Organisation und Verwaltung aller Geschäftsprozesse – von der Auftragsverwaltung, über die Rechnungsstellung, bis hin zur Lagerverwaltung. Die kaufmännische Software von KWP passt sich flexibel an die individuellen Bedürfnisse an. Dank des modularen Aufbaus wählen Sie exakt die relevanten Module und Add-Ons aus, die Sie brauchen. Wenn sich die Anforderungen ändern, ist eine einfache Erweiterung der Software möglich, sodass sie jederzeit den Erfordernissen Ihres Betriebes entspricht.
Eine Handwerkersoftware mag am Anfang komplex erscheinen, aber keine Sorge! KWP stellt nicht nur das erforderliche Werkzeug für eine erfolgreiche Unternehmensstruktur bereit, sondern führt auch Schulungen zur Einarbeitung Ihrer Mitarbeiter durch.
Welche Vorzüge Ihnen die Ausrichtung als Handwerksmeister 2.0 bringt, erfahren Sie am besten aus erster Hand. Am Beispiel von Thomas Puchinger, Inhaber der Puchinger Haustechnik in Malching, haben wir die positiven Auswirkungen auf den Geschäftsalltag kurz zusammengefasst, sodass Sie sich von den Vorteilen unserer Software selbst überzeugen können.
„Früher dauerte es oft vier bis sechs Wochen, bis die Rechnung beim Kunden war, heute hat er sie innerhalb von drei Tagen! Auch der Büro-Aufwand hat sich pro Auftrag um ganze 10 bis 15 Minuten reduziert. Es müssen keine Zettel mehr zusammengesucht werden. Nach der Synchronisation stehen alle Informationen ja schon bereit. Solange ich eine Arbeit beim Kunden nicht fertig gemacht habe, lasse ich am Laptop den Auftrag auch noch als offen stehen und bearbeite diesen dann nach Einbau des bestellten Ersatzteils weiter.”, resümiert Herr Puchinger.
Vorteile einer Handwerkersoftware: die Top 5
- Effizienzsteigerung: Mit unserer innovativen Software optimieren Sie Ihre Büroarbeit im Handumdrehen und gewinnen wertvolle Zeit für Ihre Kernaufgaben.
- Fehlerfreiheit: Dank automatisierter Prozesse minimieren Sie Fehler und gewährleisten eine präzise Abwicklung Ihrer Rechnungen und Aufträge.
- Mobilität: Profitieren Sie von einer flexiblen Arbeitsweise, mit der Sie jederzeit und von überall aus auf Ihre Daten zugreifen.
- Kundenzufriedenheit: Eine professionelle Kundenverwaltung und Kommunikation ermöglichen Ihnen eine erstklassige Betreuung und führen zu zufriedenen Kunden sowie langfristigen Partnerschaften.
- Skalierbarkeit: Unsere Software passt sich dynamisch an Ihr individuelles Wachstum an und unterstützt Sie bei jedem Schritt.