Trailrunning vs. Joggen

Joggst du noch oder „trailrunnst“ du schon? Unterschiede, Vor- und Nachteile und was es sonst noch über die beiden Trendsportarten zu wissen gibt. Welche Vorliebe Ultraläufer Chris hat, wissen wir. Doch ist Trailrunning für jeden geeignet?

Definition Trailrunning und Urban running/joggen

Der Begriff Trailrunning bedeutet, laufen abseits von asphaltierten Wegen. Ein morgendlicher Lauf durch den Wald kann daher schon als Trailrunning bezeichnet werden. Zum Trailrunning gehört alles, was mit dem Laufen in der Natur in Verbindung gebracht wird: über Steine, Wurzeln, Wiesen, durch Wälder oder auch auf Bergen.

Wohingegen beim Urban running oder Street Running hauptsächlich auf befestigten Wegen gejoggt wird. Die klassische „Heimrunde“ vor der Haustür auf Gehwegen in der Stadt ist daher dem Urban running zuzuordnen. Der große Unterschied zum Trailrunning liegt also in den verschiedenen Beschaffenheiten des Untergrundes.

Vor- und Nachteile beider Sportarten

Der variable Untergrund ist gleichermaßen Vor- und Nachteil beider Laufsportarten. Beim Trailrunning ist der Untergrund sehr abwechslungsreich, teilweise uneben und technisch herausfordernd, z.B. im Gebirge. Der Vorteil ist, dass die Muskulatur auf ganz unterschiedliche Art und Weise gefordert wird. Beim Bergauflaufen werden andere Muskelgruppen beansprucht als beim Bergablaufen, so kann sich der Körper noch während des Laufens teilweise regenerieren und einseitige Belastungen werden vermieden. Zudem ist die Koordination des Läufers stark gefordert – vorausschauendes Laufen ist unerlässlich, um Verletzungen zu vermeiden. Hier sind wir auch schon beim großen Nachteil des Laufens abseits von befestigten Wegen: Die Verletzungsgefahr durch Umknicken ist deutlich größer als beim Laufen in der Stadt.

Der stetige Untergrund beim Urban running bietet zwar weniger Abwechslung für den Läufer, gleichzeitig kann dadurch aber mehr Fokus auf das Tempo gelegt werden. Der Läufer kann seine Geschwindigkeit auf befestigten Wegen besser steigern und auch mit vorherigen Läufen auf der selben Strecke vergleichen, denn die Beschaffenheit verändert sich z.B. durch das Wetter nicht. Wer sich außerdem weniger auf den Weg konzentrieren muss, kann den Blick leichter heben und seine Umgebung aus neuen Perspektiven erkunden. Der monotone, harte Untergrund ist aber auch verantwortlich für eine stärkere Belastung der Gelenke und kann aufgrund dessen zu Verletzungen durch Überbelastung führen.

Ausrüstung

Die wichtigste Ausrüstung für das Laufen auf Trails oder der Straße ist grundsätzlich ein passender Laufschuh. Während beim Laufen im Gelände mehr Fokus auf eine feste Sohle und ein griffiges Profil gelegt werden sollte, ist beim Laufen auf asphaltierten Wegen besonders die Dämpfung des Schuhs wichtig. Am besten lässt man sich im Sportfachgeschäft seines Vertrauens umfassend bei einer Laufanalyse beraten, um den perfekt passenden Schuh für den eigenen Einsatzzweck zu finden. Im Idealfall besitzt man mehrere Schuhe und kann diese je nach Beschaffenheit des Untergrundes und der Strecke auswählen. Bei Strecken im Gelände über 20 Kilometer sind außerdem ein Trailrunning-Rucksack sowie Funktionskleidung empfehlenswert, um auch vor Wetterumschwüngen gewappnet zu sein.

Training für Anfänger

Für beide Sportarten gilt: Langsam anfangen und langsam steigern. Wer mit dem Laufen beginnen möchte, sollte sich kleine Distanzen unter 5 km vornehmen und am Anfang abwechselnd ein paar Minuten joggen und dann wieder gehen. Die Intervalle und Distanz kann man dann nach und nach steigern.

Wer vom traditionellen Joggen aufs Trailrunning umsteigen will, sollte sich zunächst eine einfache Strecke suchen, deren Untergrund zwar anspruchsvoller als ein Gehweg ist, aber eben auch kein Gebirgstrail. Gerade Höhenmeter sollte man am Anfang nicht unterschätzen und lieber mehrmals den kleinen Hügel hinter dem Haus testen bevor es ins Gebirge geht. Einige Tipps für Anfänger haben wir in unserem Lauf-Einmaleins zusammengefasst. Für Fortgeschrittene Trailrunner gibt es hier weiterführende Informationen: Training für einen Ultra-Marathon oder in unserem Buchtipp Trail-run von Denis Wischniewski.

Läuft, egal was kommt!

Für Chris steht das Landschaftserlebnis bei seinen Läufen im Vordergrund – doch kann natürlich nicht jeder Trainingslauf im Gebirge stattfinden. Die „Heimstrecke“ vor der Haustür auf Asphalt und Schotterwegen gibt’s bei ihm daher genauso. Um zu laufen, egal was kommt, ist Abwechslung das A und O. Nur so kann man sich immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen und sie geschickt meistern. Wie bei KWP 😉.