Seenlandmarathon

Interview mit Chris zum Seenlandmarathon am Brombachsee

Der Seenlandmarathon ist laut Website der beliebteste Marathon der Metropolregion Nürnberg. Warum hast du dir gerade diesen Marathon ausgesucht?

Im Vergleich zu den großen Stadtmarathons ist der Seenlandmarathon noch fast familiär mit seinen 200 – 300 Teilnehmern. Außerdem gefällt mir die Strecke rund um den Brombachsee sehr gut. Da ich ja das ganze Jahr über viel auf Trails und weniger auf Asphalt unterwegs bin, kommt mir auch die Strecke auf überwiegend feinen Schotterwegen entgegen. Last but not least war das bereits meine vierte Teilnahme in Folge, hat also schon Tradition. Und schließlich wollte ich natürlich meinen Titel in der Altersklasse vom Vorjahr verteidigen.

Du wolltest deine persönliche Bestzeit knacken. Warum?

Ich setze mir grundsätzlich gerne ambitionierte Ziele. Mit 50 hast Du normalerweise deinen sportlichen Zenit bereits überschritten. Ich wollte das Gegenteil beweisen und zeigen, dass mit konsequenter Vorbereitung noch einiges geht. Die drei Stunden werden wohl nicht mehr drin sein, aber 3:09 klingt auch schon ganz gut 😉

Wie hast du darauf hintrainiert?

Im Gegensatz zu den letzten Jahren habe ich mich tatsächlich in den acht Wochen zwischen dem Großglockner-Ultratrail und dem Seenlandmarathon gezielt vorbereitet. Ich habe zwar nicht streng nach einem bestimmten Trainingsplan trainiert, aber schon die Grundprinzipien effektiver Vorbereitung beachtet. So standen für meine Verhältnisse relativ viele intensive Einheiten wie Tempoläufe oder Intervalle auf dem Programm. Ganz nebenbei konnte ich in einem Testlauf meine bisherige Halbmarathonbestzeit verbessern (1:31:13).

Was waren die schwierigsten Streckenabschnitte und warum?

Bestzeit zu laufen bedeutet ans persönliche Limit zu gehen. D.h. natürlich nicht, dass du von Beginn an am Anschlag läufst. Aber um möglichst konstant das angepeilte Tempo zu halten, muss man am Ende schon die Zähne zusammenbeißen. Ich sag immer: „Wenn’s die letzten Kilometer beim Marathon nicht weh tut, warst Du anfangs zu langsam. 😉“

Was steht als Nächstes an?

Zunächst verschiebt sich der Fokus im Training wieder auf Grundlagenausdauer, sprich ruhige, gerne auch lange Läufe. Nelly wird wieder regelmäßig dabei sein, da die Temperaturen wieder Hunde-kompatibel sind. Mitte Oktober steht mit dem Biberbacher Sieben-Hügel-Lauf noch ein kleines 10-km-Rennen auf dem Programm. Eigentlich ein ganz familiärer Volkslauf ohne Zeitnahme.
Und dann plane ich wieder eine besondere „Winter-Challenge“: Ich möchte von Sterzing über den Jaufenpass nach Meran laufen. Das sind ca. 50 – 60 Kilometer mit etwa 1200 Höhenmetern hoch zum Jaufenpass auf 2100 m. Der Pass wird den ganzen Winter über freigehalten. Ich kann mir vorstellen, dass sich bei schönem Wetter da ein paar hübsche Winterimpressionen ergeben.